Leise Kritik auf gelben Klebezetteln
In der Sporthalle beschäftigten sich am Samstagmorgen 103 Einwohnerinnen und Einwohner einmal mehr mit der Schöftler Bauchwehfrage: «Wie weiter mit dem Mühleareal und der Hegmatte?». Nebst der Gemeinde, der WSB und der Planer konnten sich erstmals auch die Hegmatte-Erhalter präsentieren. Die Diskussion über das heisse Thema wurde diesmal viel weniger emotional geführt als an früheren Infoveranstaltungen.
Am Schluss der zwei Stunden waren alle Beteiligten zufrieden. Die Infoveranstaltung im Kleingruppenformat hatte den Vorteil, dass die 103 Anwesenden ihre Fragen, ihre Wünsche, Lob und Kritik direkt an den Gemeindeammann, an den WSB-Chef, an die Planerin und an die Hegmatte-Erhalter formulieren konnten. Jeder dieser vier Gruppen hatte eine Ecke der Sporthalle für seine Präsentation. Die Anwesenden wurden in vier Gruppen aufgeteilt und wanderten alle 15 Minuten weiter in die nächste Ecke.
Die Gemeinde hatte aus vergangenen, teils emotionalen Infoveranstaltungen gelernt und einen neuen, externen Moderator engagiert. Dessen Idee mit den vier Kleingruppen, und vor allem, dass er den Verein «Pro Landwirtschaftszone Hegmatte» nebst Gemeinde, WSB und Planern mit ins Boot holte, kam bei den Anwesenden sehr gut an. In jeder Ecke der Halle kam man sehr einfach in Kontakt mit dem WSB-Chef Mathias Grünenfelder, mit Gemeindeammann Rolf Buchser, mit Barbara Gloor vom Planungsbüro Metron AG und mit Andres Wälty vom Verein «Pro Landwirtschaftszone Hegmatte». Je nach Länge ihrer Einstiegsreferate blieb mehr oder weniger Zeit, um kritische Fragen zu stellen. Diese konnte man direkt verbal äussern, oder schriftlich auf grosse gelbe Klebezettel an den Feeback-Wänden bei jeder Station.
Zur Schlussrunde wurden die vier Feedback-Wände mit den Zetteln in die Mitte gerollt und ausgewertet. Spätestens hier zeigte sich: Die für alle perfekte Lösung gibt es nicht. Und es geht nicht nur um die Hegmatte, es geht auch ums Mühleareal. Die Gemeinde will hier in Zentrumsnähe ein neues Wohnquartier schaffen. Die «Hegmatte»-Erhalter möchten hier das neue Depot und die Werkstatt für die Bahn bauen; um so die Hegmatte komplett vor einer Bebauung zu schützen. Die WSB seinerseits erachtet die Hegmatte als beste Variante. Hier fürchten jedoch viele Einwohner den Lärm, weil Züge in schwungvollen Kurven nun mal quietschen. «Ihre Feedbacks werden wir ins laufende Mitwirkungsverfahren einfliessen lassen», versprach Barbara Gloor.
Gemeindeammann Rolf Buchser war erfreut: «Die Emotionen wurden heute daheim gelassen», stellte er fest. Auch die Gegenseite war zufrieden: «Ich bin froh, dass endlich miteinander geredet wurde», sagte Severin Lüscher von «Pro Landwirtschaftszone Hegmatte».