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Impfen: 95 Prozent Schutz – am Spike-Protein führt kein Weg vorbei

Die Corona-Mutante B.1.1.7 setzte sich im November 2020 in Grossbritannien und wenig später auch in der Schweiz innert Wochen durch. Grund dafür war die rund 50 Prozent höhere Ansteckungsrate. Nun erleben wir ein weiteres Mal, wie Mutationen SARS-CoV-2 ansteckender machen. Die Delta-Variante aus Indien (B.1.617.2) ist nochmals 40 Prozent ansteckender und hat B.1.1.7 in Grossbritannien deshalb bereits deutlich überholt. Glücklicherweise bleibt der Impfschutz für diese Mutante beinahe unverändert hoch: Sowohl BioNTech Pfizer wie auch Astra Zeneca bewahren nach ersten Erkenntnissen über 90 Prozent ihrer Schutzwirkung. Die neuen Infektionen gehen damit grossteils zulasten der 40 Prozent noch nicht geimpfter Briten.

Corona wird uns erhalten bleiben
SARS-CoV-2 wird uns – wie unsere altbekannten Schnupfen-Coronaviren – für Jahre erhalten bleiben. Für uns alle gibt es damit nur 2 Möglichkeiten: Wir lassen uns impfen oder wir werden angesteckt. Die Ansteckungsgefahr mit Covid-19 ist dabei deutlich höher als mit Influenza, wie uns die Grippesaison 2020/21 gelehrt hat: Während sich Tausende mit Covid-19 infiziert haben, haben die Corona-Schutzmassnahmen die Grippewelle vollständig verhindert. Sehr unwahrscheinlich deshalb, dass wir Covid-19 ohne Impfung längerfristig entkommen.

Bereits über 2 Milliarden Geimpfte
Jede und jeder wird also mit dem Spike-Protein in Kontakt kommen: Als Kontakt mit reinem Impf-Eiweiss, welches dank dem mRNA-Bauplan während einiger Stunden in Muskelzellen von Geimpften produziert wird oder als Kontakt mit ganzen, vermehrungsfähigen Viren zum Zeitpunkt einer Infektion. Dies lässt Diskussionen um Impfnebenwirkungen in einem anderen Licht erscheinen. Viel davon wird, vor allem in online-Formaten, aktuell dem Spike-Protein angelastet. Unbeachtet bleibt dabei aber, dass all diese Effekte mit Ausnahme der Lokalreaktion am Impfarm auch im Rahmen einer Covid-19 Infektion auftreten, dann aber häufig schwerer und langdauernder sind. Für anderes, wie Schwangerschaftskomplikationen oder neurologische Langzeitschäden, fehlt trotz bereits über 2 Milliarden Geimpfter die wissenschaftliche Evidenz.

Wir wissen mittlerweile sehr genau, was wir mit einer mRNA-Impfung gewinnen: 95 Prozent Schutz vor Erkrankung und >90 Prozent Schutz vor asymptomatischer Schleimhautbesiedelung. Mit dem Verzicht auf die Impfung verlieren wir diese Benefits – ohne den Kontakt mit dem Spike-Protein auf Dauer verhindern zu können.