120-Millionen-Bau eröffnet
Nach acht Jahren des Planens und Bauens und der Investition von 120 Millionen Franken ist die «neue» Barmelweid nun offiziell eröffnet worden. Die Feier fand im kleinen Rahmen statt. Regierungsrat Jean-Pierre Gallati nannte die Barmelweid «einen wichtigen Player im Reha-Kanton Aargau» und lobte die Klinik für ihren engagierten Einsatz in der Corona-Pandemie.
Während mehr als acht Jahren haben Planung, Renovation, Erneuerung und Ausbau die Barmelweid in Atem gehalten. Nun ist sie fertig, die «neue» Barmelweid, doch die aktuelle Corona-Lage hat die ursprünglich geplante grosse Eröffnungsfeier nicht möglich gemacht. Ganz auf eine Eröffnung verzichten wollte die Klinik aber nicht: Im kleinen Rahmen wurden das neue Bettenhaus A, das Restaurant mit grosser Sonnenterrasse, die naturnah gestaltete Umgebung und die auf den neuesten Stand gebrachte Infrastruktur offiziell eingeweiht.
«Dass wir schon jetzt an diesem Punkt stehen und die neue Barmelweid heute einweihen, das verdanken wir vor allem der hervorragend geplanten und sehr vorausschauenden Baustrategie. Ich bin sicher, dass die naturnahe Umgebung und die topmoderne Architektur den Heilungsprozess unserer Patientinnen und Patienten in Zukunft optimal unterstützen werden», erklärt Verwaltungsratspräsident Dr. Daniel Heller.
Bau in Etappen ab 2015
Die Bauarbeiten auf der Barmelweid – von Beginn an in mehrere Etappen gegliedert und insgesamt 120 Millionen «schwer» – starteten im Winter 2015 mit Probebohrungen für eine Erdwärmeversorgung. Drei Jahre später nahm die ökologische, unter der Erde gelegene, Energiezentrale mit 71 Erdsonden, einer modernen Holzschnitzelheizung und einer thermischen Solaranlage auf dem Dach von Haus B ihren Betrieb auf. Auch über der Erde ging es 2016 los mit dem Bau: Im Sommer fuhren die grossen Baumaschinen auf und begannen mit dem Aushub für das neue Haus A. 34ʼ000 Kubikmeter Erde mussten dafür bewegt werden. Im Oktober 2017 erreichte der Bau seine definitive Höhe, im Februar 2018 war der Rohbau abgeschlossen. Im Januar 2019 dann die grosse Freude: Erste Büros und topmoderne Therapieräume konnten eingerichtet werden und das neue Restaurant öffnete seine Türen für Mitarbeitende, Besuchende und Gäste.
Schnelle «Züglete»
Zwei Monate später, am 1. März 2019, nahm die Barmelweid die neue Bettenstation im Haus A in Betrieb. In einer grossen und gut organisierten Zügelaktion bezogen 72 Patientinnen und Patienten innerhalb eines Tages ihre neuen, komfortablen Zimmer, wobei die 66 Zimmer flexibel als Zweier- oder Einzelzimmer genutzt werden können. Mehr Betten bedeutete für die Barmelweid auch mehr Personal: 150 neue Mitarbeitende suchte die Klinik 2019 – und schaffte es dank einer hervorragenden Personalkampagne auch tatsächlich, alle neuen Stellen termingerecht zu besetzen.
Viele Nebenschauplätze
Nebst dem Neubau von Haus A steckt viel zusätzliche Arbeit in «Nebenschauplätzen»: So wurde das Haus B sanft renoviert, die Parkplätze verschwanden unter den Boden, neue Studios für Mitarbeitende entstanden, das Restaurant erhielt seine grosse Sonnenterrasse, der neue Eingangsbereich mit repräsentativer Treppe wurde eingeweiht und die Umgebung naturnah umgestaltet.
Mit der Umgestaltung der Klinikumgebung wurde das Gelände wieder grüner und natürlicher. Insgesamt 440 Bäume und Sträucher wurden rund um die Barmelweid neu gepflanzt und im Rahmen des Projektes «Rundum Barmelweid» entstand der Themenweg «Kraut und Rüben», der den Besuchenden wichtige Aspekte des Naturparks näherbringt. Insgesamt hat die Barmelweid 4 Millionen Franken in den Naturpark und die Klinikumgebung gesteckt.
CEO-Wechsel nach 20 Jahren
Nach 20 Jahren als CEO der Barmelweid verlässt Beat Stierlin Ende Juni die Barmelweid in Richtung Ruhestand. Sein Nachfolger ist Dr. med. Serge Reichlin, der vom Verwaltungsrat bereits im Sommer 2020 gewählt wurde. «Ich freue mich, zurück in meine Heimat zu kehren und die Barmelweid – eine wirklich sehr gut aufgestellte Klinik mit vielen Facetten und tollen, interdisziplinären Teams – zu übernehmen und mit meiner Erfahrung erfolgreich durch die anstehenden Herausforderungen zu navigieren», freut sich der neue CEO.