Zur Versöhnung zwei Aargauer Königstitel
Der Aargauer Schiesssportverband hatte im Ständematch enttäuscht, doch zum Abschluss des Eidgenössischen Schützenfestes trumpften die Aargauer Aushängeschilder mit zwei Königstiteln und einem zweiten Rang gross auf.
Der Aargau hat die besten Pistolenschützen des Landes. Der 47-jährige Fuller Dieter Grossen bewies im 50-m-Final Nervenstärke und krönte seine lange Karriere mit dem Schützenkönigstitel. Im Final der besten 25-m-Schützen zeigte der 29-jährige Bottenwiler Christian Klauenbösch einmal mehr seine grosse Stärke im Schnellfeuer. Nach 2010 in Aarau feierte er in Emmen seinen zweiten Königstitel. Knapp an der Titelverteidigung vorbei schlitterte Rafael Bereuter bei den300-m-Gewehrschützenmit Sportwaffen. Der 34-jährige Buttwiler, der für die SG Aarau schiesst, musste sich mit den letzten zwei Schüssen kniend knappgegen den Baselbieter Roger Itin geschlagen geben.
Starke Aargauer Spitze
Fehlte dem Aargau im Ständewettkampf die leistungsmässig starkeBreite, rehabilitierten sich die AGSV-Spitzenschützen in den Königskonkurrenzen eindrücklich. Die 19 im Königsausstich angetretenen Aargauerinnen und Aargauer erzielten fast durchwegs gefreute Resultate. Einzig die Brugger Sturmgewehrschützen Hans und Walter Schumacher blieben hinter den Erwartungen zurück und verfehlten den Final der besten Acht in ihrer Kategorie deutlich. Stattdessen meldeten Grossen und Klauenbösch mit der Pistole sowie Bereuter und Rolf Denzler mit dem 300-m-Sportgewehr ihre Ambitionen auf einen Podestplatz, ja gar Königstitel an. Grossen hat sich im B-Programm auf die 50-m-Distanz deutlich an die Spitze gesetzt. Obwohl ihm der Finalauftakt nicht optimal gelang, blieb er in der Nähe der Spitze und setzte dann die Konkurrenz unter Druck. In der Schlussphase schmolz zwar sein Vorsprung, aber der Fuller rettete bei 100er-Wertungzweimikrige Pünktlein über die Distanz von 24 Schüssen. «Dass ich selber mit dem Sieg liebäugelte, machte die Sache mental nicht einfacher.», resümierte Grossen.
Souveräner Christian Klauenbösch
Nach zweitem Platz im Ausstich trat auch Christian Klauenbösch als Königsfavorit an, denn der Schnellfeuermodus kam dem Zofinger entgegen. Schliesslich war er mit 27:23 Treffern aus 50 Schüssen klar besser als der Waadtländer Cédric Grisoni. «So klar hätte ich den Sieg nicht erwartet», freute sich Klauenbösch über den zweiten Königstitel. 2015 hatte ihn im Wallis eine Waffenstörung an der Titelverteidigung gehindert. Entsprechend gross war jetzt die Genugtuung. Nur kurz ärgerte sich Rafael Bereuter. Obwohl er in der Schlussphase bei den 300-m-Schützen, Feld A, die Führung hatte übernehmen können, kam für ihn die Niederlage gegen Roger Itin nicht überraschend. «Ich hatte Mühe mit meiner Kniendstellung, konnte aber infolge Zeitdruck nichts ändern.» Denbeachtlichen4. Platz erreichte der älteste Finalteilnehmer, Rolf Denzler. Der 57-jährige Hallwiler gab sich denn auch nicht enttäuscht über die «lederne »Medaille.