SG Aarau wieder eine Klasse für sich
Die SG Aarau bleibt bei den 300-m-Sportschützen im Aargau das Mass der Dinge. Bewusst teilte der sportliche Leiter Jörg Fankhauser sein Sammelbecken an Spitzenschützen nicht nach Leistungsvermögen und Formstand ein, sondern nach dem Alter. «Alt» forderte «Jung» heraus. Am Schluss zeigte sich Fankhauser fast restlos zufrieden. Zwei von drei Zielen erreicht: Mit einer soliden Leistung schossen sich die beiden Gruppen an die Spitze. Allerdings verwiesen die «alten» die vermeintlich etwas stärkeren jüngeren Schützen nach einem spannenden Duell bis zum letzten Schuss mit 957:956 Punkten auf Rang 2. «Ich habe eine gute Leistung erwartet, denn wir hatten in diesem Frühling einen sehr guten Trainingsbesuch», frohlockte Jörg Fankhauser.
Die besten Einzelresultate schossen das Ehepaar Rafael und Bettina Bereuter in Aarauer Reihen mit je 194 Punkten. Dieses Total erreichte auch der Obersiggenthaler Leader Ivan Füglister, gefolgt von den Aarauern Jörg Fankhauser und Stefan Bereuter sowie vom Teufenthaler Peter Haltiner mit je 193.
Corona hinterlässt Spuren
Während die Aarauer bei schwierigen Lichtverhältnissen auf «akzeptablem» Niveau schossen, wie es Fankhauser fomulierte, schienen die letzten zwei Coronajahre bei der Konkurrenz Spuren zu hinterlassen. Auf wesentlich tieferem Niveau sicherten sich die Routiniers der SG Fislisbach Bronze. Starke Vereine wie Moosleerau, Beinwil/ Freiamt, Leutwil oder Oberentfelden sackten jäh ab.
Noch krasser war die Situation im Feld E mit dem Sturmgewehr 90. Das Siegerresultat der SG Möhlin von 666 Punkten hätte in früheren Jahren meist für keine Medaille gereicht. Dahinter sicherten sich zur eigenen grossen Überraschung Oberkulm und Beinwil/Freiamt mit je 658 Zälern Silber und Bronze. Das beste Einzelresultat schossen der Ammerswiler Stefan Leder und die Oberkulmerin Nadja Baumann mit je 142 Punkten.
Gerupfte Favoriten
Im Feld D mit dem Sturmgewehr 57/03 erlebten die Favoriten ein Marignano. Qualifikationssieger Oberkulm sackte von 700 auf 675 Punkte ab und blieb ohne Medaille. Auch Gansingens Traum von einer Podestklassierung platzte mit 670 Zählern jäh. Grosses Pech beklagte Topfavorit Lauffohr Brugg. Beim Sieger der letzten vier Kantonalfinals erwischte ein Routinier einen rabenschwarzen Tag, womit die Goldserie zu Ende ging. Mit Rang 4 war die totale Enttäuschung perfekt. Stattdessen jubelte der Schiessverein Leibstadt, der mit Marco Kuhn (144 Punkte) auch den besten Einzelschützen stellte. «Mit 683 Punkten konnten wir unser Niveau einigermassen halten», kommentierte Leibstadts Präsident Bruno Gärtner den überraschenden Sieg. Dahinter freuten sich Villigen und Rheinfelden ebenfalls über unerwartete Medaillen.