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Wie lange dauert die Schliessung?

Es ist still geworden in Aarau. Viele Geschäfte sind geschlossen, die Bars und Restaurants sind zu, die Altstadt ist richtig leer. Der soziale und finanzielle Druck steigt bei den Menschen und Unternehmen in Aarau.

«Die Menschen in Aarau halten sich im Grossen und Ganzen an die Massnahmen. Sie sehen den Sinn dahinter», sagt Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker zur Corona-Situation in Aarau.

Bisher keine Corona-Fälle
Bei der Stadt selbst arbeiten rund 200 Angestellte im Home Office. Bisher habe es bei der Verwaltung noch keine Corona-Fälle gegeben, so Hanspeter Hilfiker. Man arbeitet in kleineren Teams und schaut darauf, dass man sich nicht permanent über den Weg läuft. Die Schalter sind zwar offen, die Stadt Aarau bietet viele Dienstleistungen aber auch per Telefon oder auch digital an. So stehen beispielsweise auch die Baugesuchsdokumente seit vergangener Woche online unter www.aarau.ch zur Verfügung.

Bisher scheint alles soweit gut zu laufen, «aber es fängt nun auch an zu zehren», sagt Hanspeter Hilfiker. «Überlegungen zu einem sinnvollen weiteren Vorgehen nach dem 19. April kommen auf.»

Stadt Aarau reagierte sofort
Die Stadt Aarau hat auf die Coronakrise prompt reagiert. Bei ihren eigenen Liegenschaften, in denen Geschäfte und Gastrolokale eingemietet sind, wurden die Mieten von März und April gestundet. Sie hat sofort alle Rechnungen bezahlt und das Mahnwesen gestoppt. Zudem hat der Stadtrat am 23. März die Sofortmassnahme zu Gunsten von Aarauer Kleinbetrieben beschlossen und dafür eine Summe von 1,5 Millionen Franken für zinslose Darlehen mit Rangrücktritt bereitgestellt. Davon profitieren sollen Aarauer Betriebe mit max. 10 Vollzeitstellen, die eigenständig geführt werden. Filialbetriebe werden nicht unterstützt. Pro Unternehmen ist die Leistung auf 15’000 Franken limitiert.

«Ein Kredit, aber nicht die Lösung»
«Die ganze Aktion wurde positiv aufgenommen », sagt Hanspeter Hilfiker. Schon in der ersten Woche gab es 20 Anträge. Vergangenen Mittwoch waren es über 30 Anträge und rund 400’000 Franken, die ausgezahlt wurden. «Gemeldet haben sich auch wirklich jene Betriebe, auf die wir das Angebot abgezielt haben. Es sind unabhängige Kleidergeschäfte, es sind Kosmetik- und Coiffeur-Salons, kleine Bars und Restaurants. Alles Betriebe, bei denen das Einkommen von Hundert auf Null gesenkt wurde.» «Es ist ein Kredit, aber nicht DIE Lösung », sagt Hanspeter Hilfiker deutlich.

Die Stadt Aarau hofft, dass es ab dem 19. April schrittweise wieder zu Öffnungen kommen kann. «Ein paar Wochen geht es ja vielleicht, aber als Kleinunternehmen kannst du das nicht ein paar Monate lang überleben», sagt Hanspeter Hilfiker und fährt weiter: «Die Hauptfrage bleibt, wie lange dauert die Schliessung? »