Nachhaltiges Gärtnern liegt im Trend
Der Wunsch nach pflegeleichten Gärten hat dazu geführt, dass sich heutzutage viele Gärten wie immergrüne Wüsten oder sogar wie Schotterhalden präsentieren. In solchen «Gärten» wachsen – wenn überhaupt – Pflanzen ohne Mehrwert, ohne Nektar und Pollen, ohne Samen und Früchte. Die Folge ist, dass Vögel, Insekten und Kleinsäugetiere wie Igel und Eichhörnchen kein Futter mehr finden und immer seltener werden.
Dabei haben diese Tiere wichtige Funktionen im Kreislauf der Natur zu erfüllen. Vor allem ohne die bestäubenden Insekten sieht es auch um unsere Nahrung auf Dauer schlecht aus: Obst und Gemüse fallen ohne Bestäubung nicht nur weniger üppig, sondern auch weniger schmackhaft aus.
2020 rückt ein Trend vermehrt in den Fokus, der den «Gartenwüsten» entgegenwirkt: das nachhaltige Gärtnern. Immer mehr Gartenbesitzer und Hobbygärtner reagieren auf Herausforderungen wie Klimawandel und Insektensterben. Sie möchten im eigenen Garten einen Beitrag leisten, um die Lebensbedingungen für Mensch und Tier wieder zu verbessern.
«Die Mission B von SRF hat einiges ausgelöst», glaubt Othmar Ziswiler, Leiter Gärtnerischer Detailhandel von JardinSuisse. «Die Bevölkerung ist nun darauf sensibilisiert, weniger oder kein Gift einzusetzen und manche Bereiche im Garten weitgehend der Natur zu überlassen.» Wer bienenfreundliche Pflanzen mit einem hohen Gehalt an Nektar oder Pollen und einer langen Blütezeit wählt, vielleicht Insektenhotels und tierfreundliche Nistkästen aufstellt, erhöht den Naturschutz in seinem Garten schon mal deutlich. Zudem dienen Ast- oder Laubhaufen Igeln und vielen Kleintieren als Unterschlupfmöglichkeit. Eine Hecke aus einheimischen Sträuchern wiederum nutzen Vögel nicht nur als Unterschlupf- und Nistmöglichkeit, sondern auch als Nahrungsquelle.
Nachhaltiges Gärtnern sollte aber mehr umfassen als «nur» die Biodiversität. Zum Beispiel können Hobbygärtner auch darauf achten, im Garten Ressourcen zu schonen und Abfälle zu vermeiden. So lässt sich etwa Wasser sparen, indem man Regenwasser in Fässern sammelt. Küchenabfälle, die im Kompost landen, lassen sich in nährstoffreichen Humus verwandeln. Und Pflanzgefässe müssen nicht aus Plastik sein, sondern können aus Ton oder Weidengeflecht bestehen.