Ein Tal feiert und erhält ein Buch
Das Schwabistal ist eines von drei Seitentälern in Muhen. In diesem Jahr feiert das «Schwobischtel», wie es genannt wird, Geburtstag: Es wurde vor 725 Jahren erstmals urkundlich erwähnt. Dies nahm der ehemalige Gemeindeammann Kurt Rey zum Anlass, dem Tal, wo er selbst wohnt, ein Buch zu widmen. Am Freitag war Vernissage beim Strohdachhaus mit rund 120 Zuhörenden.
Die Jubiläumsschrift «725 Jahre Schwabistal» von Kurt Rey fördert, wie der Historiker Pirmin Meier in seiner markigen Laudatio sagte: «mit einer unglaublichen Präzision die Geschichte und Geschichten aus dem Schwabistal zu Tage». Darin finde sich auch ein Stück Weltgeschichte. Weltgeschichte? Das kann man so sehen, denn das Buch von Kurt Rey beschreibt beispielsweise auch den «Seuchenzug» aus dem Jahr 1742 und dokumentiert eine Pandemie, vergleichbar mit der heutigen. Auch die Spanische Grippe von 1918 wird im Buch «Schwabistal 1295 bis 2020» erwähnt. Diese Grippe forderte damals drei bis vier Tote täglich in Kölliken, Entfelden und Muhen. «Das Buch von Kurt Rey ist ein überaus wertvoller Beitrag zur historischen Volkskunde in dieser Region», schloss Pirmin Meier seine Rede an der Vernissage, zu der 120 Besucher zum Strohdachhaus strömten. Das waren rund doppelt so viele wie einen Tag später an der Gemeindeversammlung.
«Man kann mit diesem Buch via Muhen auf die Welt kommen», spannte Pirmin Meier noch einmal einen doppeldeutigen Bogen zur Welt. Bei seiner Laudatio auf das Werk sparte er nicht an Superlativen. Die höchsten Töne des Lobes sind wohl auch angebracht in Anbetracht der historischen und akribischen Arbeit, die hinter der Jubiläumsschrift steckt. Unzählige Stunden verbrachte Kurt Rey in Staatsarchiven. Immer auf der Suche nach neuen Fakten und Episoden zum Tal, wo er selber wohnt. Die anwesenden Mühelerinnen und Müheler jedenfalls griffen nach der Laudatio kräftig zu und erwarben das Buch mit den 240 Seiten voller Geschichte und Geschichten über «ihr» Schwabistal.
«Für mich ist es eine Freude, dass soviele Menschen interessiert sind an meinem Buch», erklärt Kurt Rey zufrieden und geradezu bescheiden.