Aarau sagt Ja, Gegner geben nicht auf
Aufatmen bei den Freunden des FC Aarau und den Befürwortern des geplanten Fussballstadions «Torfeld Süd». Aarau hat die notwendige Planungsänderung und einen 17 Millionen- Franken-Kredit mit 60 zu 40 Prozent bewilligt. Die Stimmbeteiligung betrug hohe 59.5 Prozent.
Dieses Resultat habe wohl nur die kühnsten Optimisten so erwartet: Die Stimmberechtigten haben die Teiländerung der Bau- und Nutzungsordnung (BNO) mit 5038 Ja zu 3234 Nein gutgeheissen und auch der 17 Millionen- Kredit, der Anteil der Stadt Aarau am Stadion, wurde mit 4989 Ja zu 3323 Nein gutgeheissen.
Bekenntnis zum Spitzenfussball
Der Aarauer Stadtrat spracht von einem Freudentag, einem wichtigen Bekenntnis für den Spitzenfussball in Aarau und den Sport im Aargau. «Die Stimmberechtigten sind bereit, in die Sportinfrastruktur von sportlichen Leuchttürmen zu investieren. Das ist wichtig, um Nachwuchs zu fördern», sagt der für den Sport zuständige Stadtrat Daniel Siegenthaler. Der fürs Stadionprojekt zuständige Stadtrat Hanspeter Thür zeigt sich erleichtert: «Wir wussten nicht, wie es herauskommt. Wir sind hoch erfreut über dieses Resultat.» Es sei ein wichtiger Beitrag zur Stadtentwicklung.
«Nun ist der Weg frei für ein modernes Stadion für die grosse FC Aarau Familie », sagt Ruedi Vogt, Sprecher des Komitees «Unser Torfeld». Dieses Resultat sei «ein gewonnener Match für den Breitensport und für Aarau». Das Komitee ist überzeugt, dass bald neues Leben auf dem Areal blühen werde, wo jetzt noch eine Industriebrache sei. Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker forderte die Gegner der Vorlage auf, sie mögen den demokratisch gefällten Entscheid nun akzeptieren. Das dürfte wohl eher Wunschdenken denn Realität sein.
Weiterer Widerstand angekündigt
Während die Abstimmungssieger noch Interviews gaben, verkündeten die Gegner im selben Raum weiteren Wiederstand. «Wir respektieren den demokratischen Entscheid», sagt Albert Rüetschi, Präsident des Vereins Torfeld Süd. «Wir werden aber juristisch gegen die Nutzungsplanung, die Sondernutzungsplanung und die Baubewilligung vorgehen.» Man sei bereit, durch alle Instanzen – Regierungsrat, Verwaltungsgericht und Bundesgericht – zu gehen. «Wir gehen davon aus, dass wir das Projekt juristisch bodigen werden», gibt sich Rüetschi kämpferisch. «Vielleicht gibt die Gegenseite ja vorher auf.» Davon will auch die Generalunternehmen HRS Real Estate AG nichts wissen. Sie will das Stadion bauen und dieses durch die Errichtung von vier Hochhäusern querfinanzieren. Das hat sie am Sonntag mit einem Schreiben nochmals deutlich gemacht. «Die HRS erwartet nun von den Projektgegnern, dass sie in Zukunft auf rein projektverzögernde Einsprachen verzichten», schreibt Martin Kull, CEO und Inhaber HRS Real Estate AG. Sein Unternehmen werde sich dafür engagieren, Anwohnerinnen, Anwohner und die interessierte Öffentlichkeit zeitnah und transparent über die weitere Projektentwicklung auf dem Laufenden zu halten.» Die Stadt, die Stadionbefürworter, die Bauherrschaft und der FC Aarau hoffen, dass ab der Saison 2024/25 der Ball im «Torfeld Süd» rollt.