«Badewanne» erhält Nachfolger
Er hat einst eine Badewanne zum Rennauto umgebaut und damit Legenden-Status erreicht. Nun präsentiert Hannes Roth aus Schöftland sein neustes Kunstwerk: den «APE P1000». Entstanden ist der Rennwagen aus einem dreirädrigen Kleintransporter.
Ein Yamaha R1-Motor mit 1000 Kubik und 152 PS. Bisher maximal erreichte Geschwindigkeit: 100 km/h. Gewicht: 200 Kilo. Bauzeit: 700 Arbeitsstunden, verteilt auf 2 Jahre. Das sind die Eckdaten von «Projekt Nummer 7», wie der Schöftler Hannes Roth seinen neusten Wurf bezeichnet. «Äusserlich ist eigentlich nur das ‹Blechhüttli› des Piaggio Ape P50 geblieben, alles andere haben wir neu konstruiert», sagt der Garagist auf Anfrage, nachdem er ein Video davon auf den Sozialen Medien veröffentlicht hat. Wir erreichen den Inhaber der Suhre-Garage auf der Skipiste in Arosa, wo er sich nach all den Strapazen etwas Ferien gönnt. Hoch erfreut über die vielen positiven Reaktionen, die er bisher erlebt hat, berichtet der 50-Jährige vom Bau der Maschine: Der 3-PS-Motor, der dem Fahrzeug den Namen gibt, wurde ausgebaut. «Ape» ist übrigens italienisch und bedeutet «Biene ». Nicht zu verwechseln mit der Vespa, dem «Wäspi», die zwar ebenfalls von Piaggio stammt, aber nur zwei und nicht drei Räder hat wie die «APE».
Theoretisch 190 km/h möglich
Anstelle des 3-PS-Motors heulen nun 152 Pferdestärken auf und auch der Hubraum ist um das 20-fache angewachsen. «Theoretisch könnte man mit dem Ape P1000 bis 190 km/h fahren », verrät Hannes Roth, «das habe ich aber bisher nicht riskiert. In Roggwil haben wir ihn mal auf 100 km/h gedrückt ». Wenn der Fahrzeugbauer «wir» sagt, meint er seine fleissigen Helfer. Dazu gehört ein Carosseriebetrieb, ein Metallbauer und Leute, die sich mit Motoren auskennen.
Es geht um den «Wow-Effekt»
Vorbild für «Projekt 7» war ein ähnliches Fahrzeug, das Rennfahrer Loris Rosati gebaut hat. «Thomas Kohler vom Bergrennen Reitnau rief an und sagte, er habe den Italiener gerade engagiert.» Das war 2018 und seither hat Roth das Baufieber endgültig gepackt. Nach fahrenden Bierkästen, Bob-Schlitten und der legendären Badewanne, nahm das siebte Projekt somit seinen Lauf. Das Unikat hat noch etwas mehr Power als das italienische Vorbild und ist Strassentauglich. Im Vordergrund stehe aber der «Wow-Effekt», sagt Hannes Roth. Andere Zwecke als damit zu «Racen » und die Leute zu begeistern, gebe es nicht. Eine Chance, das Fahrzeug in Action zu sehen, soll es am 10. März im Driving Center Safenwil geben. Film und Fernsehen sind dabei.
Zwar gönnt sich der Tüftler nun ein paar Tage Ferien, lange ausruhen wird er aber nicht. «Ich bin Geschäftsführer in meiner Garage, aber etwas selber anzupacken und zusammenzubauen, das reizt mich immer wieder, das ist mein Lebenselixier.» Ein neues Projekt habe er auch schon im Hinterkopf – mit Sicherheit wird auch das wieder eine verrückte Idee sein.