Buchs ist jetzt auch eine «Energiestadt»
Die Labelkommission des Trägervereins Energiestadt hat Buchs mit dem Label «Energiestadt» ausgezeichnet. Diese Auszeichnung wurde der Gemeinde Buchs am 13. Oktober durch Regierungsrat Stephan Attiger und Reto Lindegger, Energiestadt-Botschafter, in einer kleinen Feier übergeben.
«Wir freuen uns, dass wir mit dem Lable Energiestadt ein Statement gegen aussen abgeben können», sagt der Buchser Gemeindeammann Urs Affolter anlässlich der kleinen Übergabefeier im Gemeindesaal. «Es ist aber auch eine Verpflichtung.»
Der Energiestadtprozess dauerte am Ende etwas mehr als ein Jahr. Die Arbeitsgruppe erarbeitete eine Bestandesaufnahme in den sechs Bereichen des Energiestadt-Massnahmenkatalogs: Entwicklungsplanung, Raumordnung; kommunale Gebäude und Anlagen; Ver- und Entsorgung; Mobilität; interne Organisation; Kooperation und Kommunikation. Um Energiestadt zu werden, muss eine Gemeinde mindestens 50 Prozent der Massnahmen erreichen, Buchs steht zurzeit bei 55 Prozent.
50 Prozent erneuerbare Wärme und 100 Prozent erneuerbarer Strom
Buchs hat beispielsweise gepunktet mit der Umsetzung von Tempo-30-Zonen auf drei Viertel der Quartierstrassen und dem 2019 eingeführte Parkierungsreglement. Bei den gemeindeeigenen Liegenschaften werden über 50 Prozent erneuerbare Wärme und 100 Prozent erneuerbarer Strom eingesetzt. Zudem wurden in den letzten Jahren grosse Teile der Strassenbeleuchtung mit LED ersetzt, was zu einer Einsparung von knapp 27 Prozent an Energie führte.
Ein weiteres gutes Beispiel ist der geplante Neubau des Schulhauses Risi-acher im Minergie-Standard, auf dem Dach des Gebäudes soll eine Solarstrom-Anlage installiert werden. Aus-serdem ist dieses Projekt der Treiber für die Versorgung für Teile von Buchs mit Fernwärme der Eniwa AG. Dieser Ausbau ist eine der zentralen Massnahmen für die Zukunft, denn Energiestadt sieht sich als Management Tool, welches die kontinuierliche Verbesserung jeder Gemeinde im Zentrum sieht.
Neben dem Ausbau von erneuerbaren Energien steht in Buchs die Kommunikation sowie Sensibilisierung der Bevölkerung, der Bauherren und Firmen im Vordergrund. «Nur wenn die Idee von Energiestadt nach aussen getragen wird, kann sich die volle Wirkung entfalten», ruft Baudirektor Stephan Attiger auch Private zur Nachahmung auf. Auch in der Verwaltung und Politik werde Energiestadt einen Einfluss haben, sagen die Verantwortlichen. In vier Jahren werde es selbstverständlich sein, bei jedem Projekt, bei jeder Entscheidung und jeder Beschaffung die Kriterien in den Bereichen Energie und Klima miteinzubeziehen.
Schon 430 Energiestädte
Mehrere Gemeinden in der Region haben das Label Energiestadt bereits, es sind dies unter anderem Aarau, Erlinsbach, Küttigen, Lenzburg, Seon und Unterkulm. Schweizweit sind es laut Trägervereins Energiestadt schon über 430.