Gemeindevertrag für Tagesschule und neue Tagesstrukturen kommt vor die Räte
Der Wunsch nach einer schulergänzenden, modularen Kinderbetreuung und einer Tagesschule ist nicht neu. Doch jetzt geht es mit grossen Schritten voran. In den Einwohnerräten von Aarau und Buchs sowie im Kreisschulrat ist das Traktandum über den Gemeindevertrag für September terminiert, die Urnenabstimmung in Aarau und Buchs soll am 27. November stattfinden. Am Montagmorgen präsentierten die Verantwortlichen von Aarau, Buchs und der Kreisschule Aarau-Buchs den Gemeindevertrag, der die beiden Teile des Projektes und deren Umsetzung definiert.
«Unser Umsetzungsplan ist sportlich», sagte Kreisschulvorstandmitglied Rainer Ziesemer. Bereits ab Mitte 2023 sollen Lösungen definiert werden, ob und, wenn ja, wie die heutigen von Privaten geführten, modularen Tagesstrukturen schrittweise in die Kreisschule Aarau- Buchs übertragen werden. Diese sollen für Kinder ab Kindergarten bis und mit 6. Primarschulklasse angeboten werden. Es ist Gegenstand der Verhandlungen mit den bisherigen Anbietern, ob die Tagesstrukturen, die der Kreisschule übertragen werden, vorerst in den heutigen Horten bleiben können. Langfristig soll sich das Hortangebot aber auf dem Schulareal befinden, damit auch eine gemeinsame Nutzung von Räumlichkeiten möglich wird.
Die Einführung der Tagesschule und die Verbindung von Schulunterricht und ganztägiger Betreuung ist für viele Schulen absolutes Neuland, denn im Aargau bietet erst Baden eine Tagesschule in dieser Form an.
Der Besuch der Tagesschule und der modularen Tagesstrukturen ist freiwillig. Am Angebot der Tagesstrukturen können alle Schülerinnen und Schüler der Kreisschule teilhaben. Die Tagesstrukturen (Betreuungskosten) werden, wie üblich, von den Erziehungsberechtigten finanziert.
Die Tagesschule soll vorerst Platz für maximal sieben Klassen bieten, mit je 22 Kindern. Gerechnet werden mit 15 aus Aarau und 7 aus Buchs. Kinder aus Nachbargemeinden werden dann aufgenommen, wenn es freie Plätze gibt. Für sie müssten die Erziehungsberechtigten aber nebst den Betreuungskosten (rund 11’000 Franken pro Kind und Jahr) auch für das Schulgeld aufkommen. Bei Kindern mit Hauptwohnsitz Aarau oder Buchs entfällt das Schulgeld, da es eine öffentliche Regelschule ist.
Tagesschule und Kinderbetreuung sollen jeweils von Montag bis Freitag, von mindestens 7 bis 18 Uhr geöffnet sein. Während den Ferien ist zur Zeit keine Betreuung vorgesehen.
Gestartet werden soll im Sommer 2025 mit dem Kindergarten und der ersten bis dritten Klasse. Danach kommt einlaufend jedes Jahr eine neue Klasse hinzu, bis 2028 Vollbestand herrscht. Für den Modulbau, der auf dem Areal des Aareschulhauses in Aarau zu stehen kommen soll, rechnen die Verantwortlichen mit Kosten von rund 8,5 Millionen Franken. 960’000 Franken soll später der Kreisschulrat für die Erstausstattung und schon jetzt 320’000 Franken für die Umsetzungsphase der Tagesschule sprechen. Bei den Tagesstrukturen rechnen die Verantwortlichen mit wiederkehrenden Personalkosten von jährlich 45’000 Franken ab Mitte 2023, sowie wiederkehrende Ausgaben bei der Tagesschule von jährlich 480’000 Franken, aufgeteilt unter den Gemeinden, je nach Wohnsitz der Kinder.
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