Gerade in Krisenzeiten wichtig
Trotz Krisenzeiten haben Kinder und Jugendliche wichtige Entwicklungsaufgaben zu meistern: Wertebildung, Körperempfinden, Selbst- und Fremdbild, Sexualität … Bei der Jugendarbeit geht es um diese Themen sowie darum, soziale Fähigkeiten zu üben, Abgrenzung von den Erwachsenen zu leben und Selbständigkeit zu entwickeln. Zwar sind Kinder und Jugendliche in ihrer körperlichen Gesundheit durch Corona kaum bedroht, aber die anhaltenden und sich nun wieder verschärfenden Massnahmen beeinträchtigen ihr psychisches und soziales Wohlbefinden deutlich.
Auch künftig beschäftigen
«Den Jugendlichen fehlen natürlich die Freizeitangebote und auch die Corona-Fallzahlen beschäftigen sie. Aber es sind auch Themen wie die durch Corona erschwerte Lehrstellensuche oder dass sie wegen des teilweise verpassten Schulstoffs während dem Lockdown jetzt in der Schule Mühe haben, mitzukommen. Das alles macht ihnen Sorgen», weiss Christoph Rohrer, Teamleiter der Jugendarbeit Aarau. Welche sozialen und psychischen Auswirkungen die Coronazeit auf die Jugendlichen haben wird, das werde sich aber erst noch zeigen. «Das wird uns sicher zukünftig noch mehr beschäftigen», sagt Christoph Rohrer.
Studien des Bundes haben auf jedenfall festgestellt: «Junge Menschen fühlen sich häufiger unglücklich». Die Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) können gerade da einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dies abzufedern. Sie fördert zudem weiter die Solidarität der jungen Menschen, die viel zur Bewältigung der Pandemie beiträgt. «Deshalb ist es wichtig», schreibt der Dachverband der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, «dass diese Angebote der non-formalen Bildung nicht nur offen bleiben, sondern von den Gemeinden gar gestärkt werden.»
Knifflige Situation für Jugendarbeit
Mit den aktuellen Massnahmen ist die Situation für die Jugendarbeit Aarau knifflig geworden. Die gratis Workshops, die anlässlich der «Winterweile» Mitte Dezember gestartet wären, können nun nicht durchgeführt werden und auch der neue Jugendtreffpunkt für Jugendliche ab 16 Jahren im Flösserplatz musste wieder geschlossen werden. Der Jugendtreff Wenk ist wegen den Betriebsferien ebenfalls für zwei Wochen geschlossen. Christoph Rohrer sagt: «Wir werden im Januar die Situation neu beurteilen müssen. Denn eine langfristige Planung ist unter diesen schnell wechselnden Umständen nicht möglich.»