Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff
Der sechste Impfstandort im Aargau wurde am Montag eröffnet, im Spital Zofingen. Ausgelastet sind sie aber noch wochenlang nicht, weil es an Nachschub mit Impfstoff fehlt.
Im Partnerhaus des Spitals Zofingen herrschte am Montagvormittag reger Betrieb. Im 1. Stock eröffnete der Kanton einen weiteren Impfstandort; mittlerweile sind es im Aargau deren sechs. An Raum- und Personalkapazitäten mangelt es nirgends – wohl aber an Impfstoff. Bis zu 2000 Personen könnten in Zofingen pro Woche ihren Schutz gegen Covid-19 erhalten – derzeit reicht der Impfstoff aber nur für etwa 600 Personen. Gespritzt wird in Zofingen der Impfstoff des Herstellers Moderna. Laut ersten Studienergebnissen soll dieser auch gegen die britische und die südafrikanische Variante des Virus schützen, wobei er bei Letzterer etwas von seiner Effektivität einzubüssen scheint.
«Wir gehen davon aus, dass wir ab Mai so richtig Vollgas geben können in dieser Impfkampagne», sagte Regierungsrat und Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati, der persönlich einen Augenschein im neuen Impfzentrum in Zofingen nahm. Ziel ist nach wie vor, bis Ende Juni die Hälfte der Bevölkerung zu impfen.
Diese Zahl gehe von den Impfstoff-Lieferungen aus, die das Bundesamt für Gesundheit (BAG) den Kantonen in Aussicht gestellt habe. «Wir haben schon ein paar Mal erlebt, dass die Zahlen nicht eingehalten wurden, weil die Lieferanten Produktionsschwierigkeiten haben», so Gallati weiter. Zurzeit seien die sechs Impfstandorte im Kanton nur etwa zu 30 bis 35 Prozent ausgelastet. Neben Zofingen sind Impfzentren in Aarau, Baden, Windisch, Muri und Rheinfelden in Betrieb.
Impfung – so gehts
Die Registrierung für einen Impftermin erfolgt für alle Zentren im Kanton übers Internet. Für Personen ohne Internetzugang und Mobiltelefon bieten die Aargauer Apotheken Unterstützung bei der Terminregistrierung an. Dafür benötigen Sie lediglich eine Festnetz-Telefonnummer. Über die Hausärztinnen und Hausärzte sind zurzeit keine Termine zu erhalten. Für Fragen zur Anmeldung steht die Mail-Adresse covid-19-impfung@ ag.ch zur Verfügung.
Personen, die noch nicht 75 Jahre alt sind, brauchen an allen Standorten derzeit ein Attest, das eine Vorerkrankung mit höchstem Risiko belegen kann. Aufgrund der Impfstoffknappheit gilt die Priorisierung der Personen mit chronischen Vorerkrankungen mit höchstem Risiko weiterhin. Das heisst auch: Impfzentren müssen unter 75-Jährige ohne Attest abweisen.