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Meeresschutz an Land verankern

Die Reitnauerin Silvia Frey setzt sich aus Überzeugung mit ihrer Organisation KYMA sea conservation & research für den Schutz der Meere und ihrer Bewohner ein. Das idyllische Suhrental gibt ihr dabei die nötige Ruhe und Kraft.

Der Name Reitnau soll angeblich aus dem Althochdeutschen «Reitinouwa» stammen und «wassernahes Land des Reito» bedeuten. Ob damit die Suhre gemeint ist, die auf ihren 34 Kilometern vom Sempachersee in die Aare auch durch Reitnau fliesst? Anderes Gewässer ist nicht in Sicht – und um per ÖV ans Meer zu gelangen, bedarf es von der kleinen, ruhigen Aargauer Gemeinde aus noch einmal mehr Anstrengung als von anderen Orten der Schweiz.

Warum also wohnt die Co-Geschäftsführerin und Mitgründerin der Meeresschutz-Organisation KYMA sea conservation & research hier im Grünen? Die passende Bedeutung des Gemeindenamens war nicht der Grund, der die 52-jährige Silvia Frey vor 31 Jahren von Lostorf nach Reitnau brachte. «Ich zog mit meinen besten Freunden hierher. Und nun bin ich schon lange in Reitnau und geniesse die Landschaft. Das ganze Suhrental gefällt mir enorm», sagt sie. Als Nachbarin ihrer Freunde teilt sie mit ihnen ihre «kleine Farm»: Katzen, ein Hund, Hühner, Ziegen, Kaninchen und ein Esel.

Silvia Frey beim Auswerfen des Hydrophons. | Der Landanzeiger
Silvia Frey beim Auswerfen des Hydrophons.

Zuverlässige Mitstreiter liessen sich schnell finden
Silvia Freys Herz schlägt für den Tierschutz – schon immer war das so. «Ich habe Umweltnaturwissenschaften und Neurobiologie studiert. Während meines Studiums spezialisierte ich mich auf das Umweltsystem Gewässer. Ich absolvierte Meeresschutz-Praktika im Ausland und begann, in meiner Freizeit für NGOs zu arbeiten, die sich mit diesem Thema befassen.»

Immer wieder investierte sie einen grossen Teil ihrer Zeit für ehrenamtliche Arbeit. Schliesslich gelang ihr mit der Anstellung als Verantwortliche für den Bereich Wissenschaft bei OceanCare mit Sitz am Zürichsee, ihren Beruf mit ihrer Leidenschaft zu verbinden. Sie betreute und leitete Forschungsprojekte, erstellte Dokumentationen und leitete die Umweltbildung, für die sie Vorträge und Seminare hielt. Nach 23 Jahren Arbeit in Wädenswil beschloss Silvia Frey, eine eigene Meeresschutz-Organisation zu gründen. Das Know-how dafür hat sie. Engagierte sowie zuverlässige Mitstreiterinnen und Mitstreiter liessen sich schnell finden. 2019 entstand KYMA.

Zu Beginn investierte Silvia Frey nicht nur viel Zeit, sondern auch Geld in die Organisation. Equipment musste gekauft, die NGO musste organisiert werden. «Wir sind auf Spenderinnen und Spender angewiesen, um unseren Beitrag leisten zu können. Und wir sind sehr dankbar für jede Unterstützung.»

Mit viel Passion und Motivation arbeiten der fünfköpfige Vorstand und verschiedene Freiwillige unentgeltlich am gemeinsamen Ziel: Mit Informationskampagnen den Schutz der Meere an Land tief zu verankern. Silvia Frey führt dafür auch eigene Forschungsprojekte durch und bietet Plätze zur Teilnahme an. «Wer mit eigenen Augen einen Pottwal gesehen und Delfinen begegnet ist, der wird diese Ereignisse tief in sich speichern und sich hoffentlich nachhaltig für diese einzigartigen Tiere und die Umwelt, in der sie leben, einsetzen.» Die nötige Energie, um sich für ihre eigene NGO KYMA einzusetzen, tankt die Powerfrau bei sich zu Hause: «Reitnau gibt mir Ruhe und Kraft.» 

Expeditionen
Die Expeditionen von KYMA sea conservation & research finden von Mitte Juni bis Ende Juli und von Mitte September bis Anfang Oktober 2021 statt. Weitere Informationen sind zu finden unter www.kyma-sea.org

Silvia Frey mit einer Plastikprobe. | Der Landanzeiger
Silvia Frey mit einer Plastikprobe.