Muhens «Svaboldstal» feiert
Im Jahr 1295, nur vier Jahre nach dem Rütlischwur, wurde das Schwabistal in Muhen erstmals urkundlich erwähnt. Der ehemalige Gemeindeammann Kurt Rey hat das Schriftstück im Staatsarchiv in Bern gefunden und anlässlich des 725. Geburtstages des Müheler Tals eine Chronik verfasst.
Das Schwabistal ist eines von drei Müheler Seitentäler, die anderen beiden heissen Talacker und Gehren. Nun hat der ehemalige Gemeindeammann Kurt Rey, der selbst ein «Schwobeländer» ist, wie er nicht ohne Stolz und mit einem Augenzwinkern anmerkt, anlässlich von 725 Jahre Schwabistal eine umfassende Chronik verfasst. Es handelt sich um ein «Update» seiner Chronik vor 25 Jahren. «Neu dazugekommen sind Daten der Zeitspanne zwischen 1295 und 1800, sowie der vergangenen 25 Jahren», erklärt der Chronist, der in Staatsarchiven unter anderem auch schon die Ersterwähnung des Müheler und des Hirschthaler Waldes fand, welche in den beiden Gemeinden jeweils grössere Festivitäten auslösten. Nun rückt er das Schwabistal in den Fokus.
Das Dokument von 1295
Aus der Chronik Muhen ist ersichtlich, dass das Schwabistal 1295 erstmals erwähnt wird. Und zwar auf einer knapp 1,4 Meter langen Pergamentrolle. Diese Rolle befindet sich im Staatsarchiv in Bern, im Familienarchiv von Hallwyl. Es trägt den Titel: «Zinsrodel Ulrichs I. von Rinach». Das Schwabistal wurde als einziger Dorfteil Muhens den Herren von Hallwil zugeordnet. Auf der Pergament-rolle zu lesen ist der Vermerk «Tusunch zweihundert neunzech und vünf iar», also 1295. Konrad im Hegau stattete seine Tochter Anna von Stoffeln für ihre Heirat mit Rudolf III. von Hallwil mit dem «Rubiswiler Erbe» aus. Im Erbvertrag der beiden noch minderjährigen Kinder wurde 1373 auch der Hof im Schwabistal aufgeführt.
Aus Svabold wurde Schwabistal
Die Müheler sagen «Schwobistel», wenn sie das Schwabistal meinen. Dieser Name habe aber, so erklärt Kurt Rey, nichts mit den Schwaben oder eben den «Schwoben» zu tun. «Es war die hier ansässige Familie Svabold, die dem Tal den Namen gab», erklärt Rey, der 23 Jahre in Muhens Gemeinderat tätig war, davon deren 16 als Ammann. «Dieses Amt hat mein Interesse an der Dorfgeschichte geweckt», erklärt der Ingenieur HTL, der auf diesem Weg zum Chronisten wurde.
Vorbestellung läuft ab sofort
Die Chronik zu 725 Jahre Schwabistal ist fast fertig und wird für 40 Franken direkt beim Verfasser Kurt Rey erhältlich sein. Die Jubiläumsschrift wird etwa 180 Seiten im A4-Format mit vielen -Abbildungen umfassen.
Da die Auflage limitiert ist und die Exemplare nur im Jubiläumsjahr verkauft werden, ist eine frühzeitige Bestellung empfehlenswert.
Ab sofort können Reservationen per Mail an rey.kurt@bluewin.ch gesendet werden.