Mysteriöser «Schlosshübel» gibt den Archäologen Rätsel auf
Auf dem «Schlosshübel» in Staffelbach haben Archäologen der Kantonsarchäologie Sondierungen gemacht. Bereits wenige Zentimeter unter der Humusschicht trafen sie auf einen Graben, der dicht mit Steinen verfüllt war. Nun wird der Fund analysiert.
Vor wenigen Tagen fuhr auf dem «Schlosshübel», ausserhalb von Staffelbach, ein Bagger auf. Dieser machte an vier verschiedenen Stellen auf der Erhebung Sondierschnitte von bis zu zwei Metern Tiefe. Diese sollen den Archäologen Gewissheit geben, ob es sich bei den im Juni festgestellten Mauerresten tatsächlich um eine ehemalige Burg handelt. Bei den Recherchen rund um den Kulturerbe-Tag der Kantonsarchäologie vom 18. August erhielten die Archäologen einen Hinweis aus der Bevölkerung: In der Sage vom «Lochluegenjäger» sei von einer Burg auf dem «Schlosshübel» die Rede. Die Archäologen nahmen die Spur auf und begannen zu forschen. Im Juli führten sie eine Geoprospektion mit Radar, Elektrik und Magnetik auf dem «Schlosshübel» durch. Diese Methoden gaben – ähnlich dem Röntgen – einen Blick ins Innere des «Schlosshübels. Tatsächlich stiessen die Archäologen auf eine Struktur, die vorerst als Ringmauer und Überreste eines Turms gedeutet wurden.
«Wir werden keine grossflächigen Ausgrabungen vornehmen», sagte Georg Matter, Leiter der Kantonsarchäologie damals, «sondern uns auf Sondierungen beschränken.» Diese haben am 28. Oktober auf dem «Schlosshübel» begonnen und dauern voraussichtlich noch bis zum 8. November. «Es ist erfreulich, dass wir die vermutete Struktur angetroffen haben», sagt Manuela Weber, Leiterin Ressort Öffentlichkeitsarbeit der Kantonsarchäologie Aargau, «jedoch ist die Struktur noch rätselhaft ». Nun gehe es darum, weitere Infos wie zum Beispiel das Alter des Grabens herauszufinden. Es dürfte laut Manuela Weber noch eine gewisse Zeit dauern, bis definitiv feststeht, ob es sich bei den gefundenen Strukturen tatsächlich um die Burg von Staffelbach handelt.