Nationalbahn steht wegen Lokführermangel lange still
Wegen Lokführermangels wird die S28 Zofingen–Suhr–Lenzburg bis am 13. Dezember auf Busse umgestellt.
Hiobs-Botschaft für Pendelnde auf der Zugstrecke Zofingen–Suhr–Lenzburg (S28): Sie müssen seit Montag bis zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember auf einen Bus umsatteln und – so die SBB – mit einer Verlängerung der Reisezeit um bis zu 30 Minuten rechnen. Dies entspricht einer Verdoppelung der Fahrzeit zwischen Zofingen und Lenzburg. Der Grund ist eine Fehlplanung der SBB. Ihnen sind die Lokführerinnen und -führer ausgegangen – weshalb auf einigen Strecken Busse zum Einsatz kommen.
Wie viele Leute sind betroffen, wie viele Menschen benützen die S28? Eine Frage, welche SBB-Mediensprecher Reto Schärli nicht beantwortet: «Die SBB geben keine Passagierzahlen zu einzelnen Linien bekannt.» Besteller (und Bezahler) der S-Bahnlinie 28 ist der Kanton Aargau. Jürg Bitterli, Projektleiter öffentlicher Verkehr beim kantonalen Departement Bau, Verkehr und Umwelt, schmunzelt und sendet den Link auf eine öffentlich zugängliche Daten-Seite der SBB (data.sbb.ch/explore/dataset/passagierfrequenz/information). Auf einer Karte erfährt man für jede Bahnstation, wie viele Leute ein- und aussteigen. Nun wird es jedoch «tricky». Sind es Pendelfahrten – wovon mehrheitlich auszugehen ist – muss die Zahl halbiert werden. Und es gibt nicht nur Fahrten Zofingen–Lenzburg – die Werte der Bahnstationen zusammenzählen, das funktioniert nicht. Fachmann Bitterli hilft: Er geht von 2500 Passagieren pro Tag aus.
Nach Zürich mit der S28 über Lenzburg? Seit rund einem Jahr wohl weniger ein Thema: Die S29 bringt einen von Zofingen nach Olten (Anschluss nach Zürich) oder direkt nach Aarau. Wie gut diese Linie gefragt ist, zeigt der Online-Fahrplan der SBB: Zu Stosszeiten drei rote Symbole. Die S28? Ein einziges schwarzes Männchen.