Neue Besuchsregelung für Altersheime
Über 65-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen sind nicht mehr angehalten, zu Hause zu bleiben. Das Bundesamt für Gesundheit hat am Montagnachmittag seine Empfehlungen für Risikogruppen angepasst.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) publizierte die geänderten Empfehlungen am Montag auf der Webseite, nachdem es den Schritt bereits vergangene Woche angekündigt hatte. Neu gelten für über 65-Jährige und Personen mit Vorerkrankungen folgende Empfehlungen: Sie können ihr Zuhause verlassen, solange sie strikt die Hygiene- und Verhaltensregeln befolgen. Orte mit hohem Personenaufkommen sollen aber gemieden werden, wie beispielsweise Bahnhöfe oder öffentliche Verkehrsmittel.
Stosszeiten meiden, Abstand halten
Zu Stosszeiten wie etwa am Samstag sollten Senioren und Menschen mit Vorerkrankungen nicht einkaufen gehen. Der Pendlerverkehr sollte ebenfalls gemieden werden. Unnötige Kontakte gilt es zu vermeiden. Zu anderen Personen sollten mindestens zwei Meter Abstand eingehalten werden. Für geschäftliche und private Treffen sollen Personen, die einer Risikogruppe angehören, bevorzugt das Telefon, Skype oder ein ähnliches Hilfsmittel nutzen.
Im Vergleich zu den bisher geltenden Anweisungen wurden die Empfehlungen in mehreren Bereichen gelockert. So wurde etwa die Anweisung aufgehoben, zuhause zu bleiben. Das strikte Abraten von der Benutzung der öffentlichen Verkehrsmittel fehlt in den geänderten Empfehlungen ebenso.
Die bisherige Anweisung, Einkäufe entweder per Internet oder Telefon zu bestellen oder sie von Freunden, Nachbarn oder Hilfsorganisationen tätigen zu lassen, wurde ebenfalls abgeschwächt: Neu soll dies nur «wenn möglich » so gehandhabt werden. Die Empfehlung, persönliche Kontakte zu meiden, findet sich in den geänderten Empfehlungen ebenfalls.
Empfehlungen gelten für alle über 65-Jährigen
Die Empfehlungen zuhanden der Risikogruppen gelten weiterhin für alle über 65-Jährigen, unabhängig von deren Gesundheitszustand und allfälligen Vorerkrankungen. Dies erklärte Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit am Montagnachmittag vor den Medien in Bern. Für eine weniger pauschale Definition der Risikogruppe bei älteren Personen sei die Datenlage zu wenig eindeutig.
Besuche in Heimen sollen möglich sein
Auch mit Blick auf die Bewohner von Alters- und Pflegeheimen hat das BAG eine neue Empfehlung veröffentlicht. Diese gehörten zu den besonders gefährdeten Personen und sollten deshalb möglichst vor einer Ansteckung geschützt werden. Doch Besuche innerhalb und ausserhalb der Heime «sollen grundsätzlich möglich sein». Den Heimen wird empfohlen, Vorkehrungen zur strikten Einhaltung der Hygiene- und Verhaltensregeln zu treffen. Dazu gehört laut BAG, nur gesunde Besucher zuzulassen, die Anzahl Besucher und die Besuchszeit zu beschränken sowie spezielle Begegnungszonen mit Plexiglas- oder anderen Abtrennungen zu schaffen.