Peter Roos AG wird zu B. Kaufmann AG Grosswangen
Der GVS-Betrieb aus Kirchleerau zieht ins 20 Minuten entfernte Grosswangen. Hier wird er zur B. Kaufmann AG Grosswangen. Das Unternehmen bleibt spezialisiert auf die Marke Fendt und vertreibt Produkte der GVS Agrar AG. Es eröffnet im Juli 2021 und soll in den kommenden Jahren wachsen.
Noch wird an der Roth-matte gebaut. Bis vor kurzem war hier ein landwirtschaftliches Lohnunternehmen zu Hause, ab Anfang Juli 2021 die B. Kaufmann AG Grosswangen. Derzeit entsteht im grosszügigen Gebäude ein Kopfbau für Verwaltung und Ersatzteillager. «Im Erdgeschoss richten wir zudem eine Verkaufsfläche ein», sagt Armin Wermelinger. Zusammen mit seiner Frau Esther führt er die B. Kaufmann AG in Altishofen in dritter Generation. Der Hauptteil der 50 x 27 Meter grossen Halle in Grosswangen dient künftig als Werkstatt für den Unterhalt von landwirtschaftlichen Fahrzeugen.
Die neugegründete Firma ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der B. Kaufmann AG Altishofen und positioniert sich als Betrieb mit Produkten der GVS Agrar AG und der Agrar Landtechnik AG. Diese ist unter anderem Generalimporteurin von Fendt. In der Schweiz ist Fendt seit mehreren Jahren Marktführer, viele Landwirte und insbesondere Lohnunternehmer schätzen die hochstehenden Produkte der deutschen Marke.
Standort soll wachsen
2019 hatte der Importeur GVS Agrar AG aus Schaffhausen entschieden, sich im Kanton Luzern besser zu positionieren und dazu die Peter Roos AG aus Kirchleerau sowie die Gustav Amrhyn AG aus Hellbühl an einem neuen Standort zu vereinen. Auf Grosswagen kam er, weil das hier lehrstehende Gebäude eine ideale Infrastruktur bietet. Für sein Vorhaben suchte er einen Partner oder eine Firma, die den Standort leitet. Fündig wurde er in der B. Kaufmann AG.
Das Personal der Peter Roos AG wechselt vollumfänglich nach Grosswangen. Das Aargauer Unternehmen wurde seinerzeit von einem gebürtigen Ebersecker gegründet, gehörte aber stets der GVS Agrar AG. Vor drei Jahren ging Namensgeber Peter Roos in Pension, seither ist Michael Trüssel Geschäftsführer. Er wird den neuen Standort leiten. «Wir sind motiviert und dienstleistungsorientiert», sagt er. «Und wir verfügen über viel Knowhow für die Marke Fendt.»
Der Weg vom Suhren- ins Rottal ist für niemanden ein Problem. Zumal arbeiten in Luzern für Aargauer einen Vorteil bietet: «Hier gibt es mehr Feiertage», sagt Michael Trüssel augenzwinkernd. Zusammen mit ihm umfasst die Belegschaft neun Personen, davon zwei Lernende. Diese Zahl wird wachsen. Armin Wermelinger: «Mittelfristig sollen es ca. 15 Mitarbeitende sein, ähnlich viele wie wir in Altishofen im Bereich Landwirtschaft beschäftigen.»
Beratungen bereits heute möglich
«Als wir angefragt wurden, den Standort zu leiten oder zu übernehmen, haben wir uns nach reiflicher Überlegung entschieden, diesen Schritt zu wagen», sagt Armin Wermelinger. Das insbesondere wegen der Marke Fendt, mit der man in Altishofen schon länger liebäugelte. Die B. Kaufmann AG Grosswangen wird das Unternehmen auf eigenes Risiko betreiben, mietet die Halle aber von der GVS Agrar AG. Diese wiederum hat einen Mietvertrag mit der Eigentümerin der Immobilie, der Grosswanger Germann Holzbau AG.
Die B. Kaufmann AG Grosswangen eröffnet offiziell Anfang Juli 2021. Bereits heute können Kunden Produkte aus dem GVS-Portfolio beziehen, dazu gehören neben der Marke Fendt auch Agrar oder Terraprofi. Bei Fragen stehen Armin Wermelinger und Michael Trüssel gerne zur Verfügung.
Betrieb in Altishofen bleibt unverändert
Der neue Standort hat keinen Einfluss auf die Tätigkeiten und Produkte am Hauptsitz in Altishofen. Während sich Grosswangen auf Landmaschinen konzentriert, gib es in Altishofen drei Standbeine: Haustechnik, Schlosserei und Landmaschinen. «Keiner der 50 Angestellten wird den Standort wechseln müssen», betont Esther Wermelinger-Kaufmann. Sie ist Enkelin des Firmengründers Barnabas Kaufmann senior. Dieser hatte das Unternehmen 1944 aus der Taufe gehoben, damals noch in Rothenburg. Zehn Jahre später erfolgte der Umzug nach Altishofen. 1985 übernahm Sohn Barnabas das Unternehmen, seit Januar 2014 ist die dritte Generation am Steuer. Vor allem in den Bereichen Haustechnik und Schlosserei hat der Betrieb in den vergangenen Jahren deutlich zugelegt. Zum Vergleich: 2015 zählte er 30 Angestellte, ab Juli 2021 werden es fast doppelt so viele sein. «Wachstum kann unsere Firma stärken, wird aber nicht mit allen Mitteln angestrebt», sagt Armin Wermelinger. «Unsere Firmenphilosophie ist es, realistisch in die Zukunft zu schauen und Neues zu prüfen.»