Positive Blicke in Richtung Zukunft
Bereits seit einiger Zeit bietet das Alterszentrum einen Mahlzeitendienst an, der sich zunehmend grösserer Beliebtheit erfreut. «Zu jeder Mahlzeit gehören Gemüse, Proteine und Kohlenhydrate. Tagessuppe und Salat sind immer dabei, ein Dessert gibt es zweimal pro Woche», erklärt die Küchenchefin Barbara Bärtschi. Die am Vortag produzierten Mahlzeiten werden frisch regeneriert und in Warmhalteboxen ausgeliefert. Seniorinnen und Senioren können sich so auch Zuhause gesund und abwechslungsreich ernähren. Sonderwünsche und Diätvorgaben können dabei berücksichtig werden.
Entlastung für Angehörige
Während der Mahlzeitendienst bereits gut etabliert ist, wurde die neuste Dienstleistung «Tages- und Nachtstruktur» erst vor einigen Wochen gestartet. Trotz unterstützenden Dienst leistungen wie Spitex können Angehörige von Zuhause betreuten pflegebedürftigen und dementen Personen an ihre Belastungsgrenzen stossen. Nun wurde vom AZS die Möglichkeit geschaffen, die Pflege und Betreuung halbtags oder ganztägig an das Alterszentrum zu übergeben. «Dabei ist wichtig: Der zu pflegende Mensch wird nicht abgeschoben, unser Angebot soll einfach eine punktuelle Entlastung der pflegenden Person sein. Und sie soll wissen, dass sie dabei kein schlechtes Gewissen zu haben braucht», betont Sebastian Lagger, Leitung Pflege und Betreuung.
Neben diesen neuen Dienstleistungen und Erfolgen beschäftigen sich Vorstand und Geschäftsleitung intensiv mit den finanziellen Folgen, die aus der langen Pandemiezeit resultierten. Die Führung des Alterszentrums hat während der ganzen Pandemie versucht, das Leben und das Zusammenleben zwischen Bewohnern und Angehörigen mit möglichst wenigen Einschränkungen zu gestalten. Ausser in der ersten Welle waren die so wichtigen Besuche von Freunden und Familie jederzeit möglich. Allerdings führte die allgemeine Angst vor Isolation und Besuchseinschränkungen bei allen Pflegeeinrichtungen zu tieferen Auslastungen der Betten und zu massiven Ertragsausfällen. Im Gegensatz zu anderen Branchen erhielt das AZS keine Härtefallentschädigung resp. nur für die Cafeteria und eine geringe Kurzarbeitsentschädigung in der Pflege. Vorstand und Geschäftsführung mussten schnell und bestimmt reagieren, Massnahmen zur Liquiditätssicherung ergreifen und die Bettenkapazität von 62 auf 44 Betten reduzieren. Verbunden damit war auch eine Anpassung des Personalbestandes von 60 auf 50 Vollzeitstellen.
Dem Vorstand und der Geschäftsleitung ist es in den vergangenen Monaten gelungen, einen positiven Trend herbeizuführen und die Talsohle zu durchschreiten. Die Liquidität konnte mit der Hilfe von Gemeinde und Bank gesichert werden, und auch bei der Bettenauslastung sieht es wieder viel besser aus. So sind derzeit bereits wieder 52 Betten besetzt, bei einem Personalbestand von 50,3 Vollzeitstellen.
Grosser Verlust
An der kommenden Mitgliederversammlung wird der Vorstand eine Jahresrechnung präsentieren müssen, in welcher ein sehr grosser Verlust aus dem Heimbetrieb von rund 1,4 Millionen Franken resultiert, welcher nur durch die vollständige Auflösung von Rückstellungen reduziert werden konnte. Diese Rückstellungen fehlen nun in den nächsten Jahren zur Durchführung von dringenden Unterhaltsund Erneuerungsarbeiten, die teilweise im geplanten grösseren Umbauprojekt enthalten waren, schreibt das Alterszentrum abschliessend.
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