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Strom ist eine kurzfristige Lösung

Alternative Antriebe sind auf dem Vormarsch. In punkto notwendiger Infrastruktur hat die Schweiz bereits die Nase vorne. Ob für Elektromotor oder für Wasserstoff − Tankstellen und Raststätten an Autobahnen haben kräftig aufgerüstet.

Emil Frey AG Safenwil-Geschäftsführer André Steiner präsentierte die derzeit grösste Baustelle Europas: ITER (englisch für International Thermonuclear Experimental Reactor) ist ein Versuchs-Kernfusionsreaktor und ein internationales Forschungsprojekt mit dem Fernziel der Stromerzeugung aus Fusionsenergie. Der Reaktor ist seit 2007 beim südfranzösischen Kernforschungszentrum Cadarache im Bau. Gelingt dieses Grossprojekt, kann genügend saubere Energie produziert werden, um alternativen Antriebe zu fördern und ausreichend zur Verfügung zu stellen. Ob man jetzt «eingefleischter Benziner» ist, oder auf nachhaltige Energieerzeugung setzt − auf lange Sicht bleibt einem nicht mehr viel anderes übrig, als sich mit dem Thema auseinander zu setzen.

Mehr Strom als man braucht
Eine der Kernfragen, die immer wieder auftaucht: Gibt es überhaupt genügend Strom, um den Alltag plus Fahrzeuge zu unterhalten? Arian Rohs, Leiter Netz Services AEW ist überzeugt, dass mehr Strom zur Verfügung steht, als der Bürger durchschnittlich verbraucht. Was allerdings auch bedacht werden muss: Der Strom sollte auf sauberen Wegen produziert werden. Braun oder Schwarzkohleabbau sei der falsche Weg. Die Herstellung der benötigten Batterien steht ebenfalls in der Kritik. Der Abbau von Lithium und Graphit findet teilweise unter unmenschlichen Bedingungen statt. Klar wird bei genauerer Betrachtung, dass Strom als alternative Antriebstechnik eine kurzfristige Lösung ist. Elektromobilität wird zwar derzeit als das A und O behandelt. In die Zukunft gesehen, werden sich wasserstoffbetriebene Fahrzeuge durchsetzen.

Wie funktioniert ein Wasserstoffauto?
Brennstoffzellenautos mit Wasserstoff gelten als saubere Alternative zu Pkw mit Verbrennungsmotoren: Lokal sind sie emissionsfrei. Wasserstoffautos oder, korrekt, Brennstoffzellen-Autos, sind im Grunde Elektrofahrzeuge. Der Unterschied zum «normalen» E-Auto: Im Fahrzeug ist eine Brennstoffzelle samt Wasserstofftank verbaut, die den Strom für den Antrieb während der Fahrt erzeugt. Eine kleine Batterie fungiert dabei als Zwischenspeicher und deckt Lastspitzen ab. Zudem nimmt sie Rekuperationsenergie (Bewegungsenergie beim Bremsen) auf und speichert sie. In der Brennstoffzelle wird elektrischer Strom aus Wasserstoff gewonnen. Das geschieht durch die Umkehrung der Elektrolyse. Aus Wasserstoff und Luftsauerstoff wird Wasser, dabei entstehen Wärme und die benötigte elektrische Energie. Und jetzt kommt wieder ein Aber: Nur wenn der Wasserstoff mit regenerativer Energie erzeugt wird, sind diese Fahrzeuge eine umweltfreundliche Alternative.