Verletzung stoppte Joël Morgenthalers tolle Saison
Mit seinem Vater Stefan besuchte Joël Morgenthaler vor mehreren Jahren erstmals das Motocrossrennen auf der Nütziweid in Schmiedrued und wurde sogleich von der Leidenschaft für diesen Sport voller Action gepackte. Als 10-Jähriger sass er auf seinem ersten Kindermotocrosstöff und übte fleissig auf den Attelwiler Felder und Kuhweiden, die zum elterlichen Betrieb gehörten. Seine ersten Erfolge feierte der heute 24-Jährige bereits mit 12 Jahren in der Kinderklasse.
Da die Trainingsstrecken in der Schweiz im Verhältnis zum nahen Ausland Wünsche offen lassen, trainiert er mehrere Wochenenden sowie in den Ferien in Italien und Spanien. Während des Trainings und der Rennen wird er von seinem Vater als Trainer, sowie seiner Partnerin Nina tatkräftig unterstützt, die seine Leidenschaft teilen. Zu Hause hüten und bewirtschaften seine Mutter Sandra sowie sein älterer Bruder Fabian Heim und Hof. «Ohne die Unterstützung meiner Familie, der Sponsoren und des Arbeitgebers, könnte ich diesen Sport nicht wie gewünscht ausüben», sagt er dankbar.
Motocross wird vielfach unterschätzt
Nebst dem zeitlichen und finanziellen Aufwand muss Joël Morgenthaler auch körperlich und mental topfit sein. Denn Motocross ist eine Extremsportart, in welcher sich der Fahrer visuell (Streckenbeschaffenheit), mental (Selbsteinschätzung, mentale Stärke) und körperlich (Balance halten, Abfedern von Unebenheiten, bedienen des Töff) über der höchstmöglichen Belastung befindet. Die Herzfrequenz variiert während eines rund 30-minütigen Rennens zwischen 160 und 210 Schlägen pro Minute. «Man muss auch lernen, mit Misserfolgen umzugehen sowie sich nach grösseren Verletzungen wieder aufzuraffen und zu trainieren», erzählt Morgenthaler, der gerade seine jüngste Verletzung auskuriert.
«Der mitreissende Adrenalinkick, egal ob als Fan oder Fahrer, ist grandios», sagt der gelernte Töff-Mechaniker mit glänzenden Augen. Deshalb kann es Joël Morgenthaler kaum erwarten, wieder auf seine KTM zu steigen und die Pisten des Landes zu «rocken». Ganz in der Hoffnung, Ende 2023 dann hoffentlich aufs Podest zu steigen.