Wenn der gefällte Baum nach oben durch die Luft entfliegt
Das Forstamt Muhen-Hirschthal- Holziken hat zusammen mit einem spezialisierten Helikopter- Team entlang der Suhre insgesamt neun Bäume gefällt. Wegen der Nähe zur WSB und zu angrenzenden Gebäuden kam der Helikopter zum Einsatz. Die Bäume, allesamt Eschen, waren an einem Pilz schwer erkrankt.
Kurz nach acht Uhr morgens richteten sich in Muhen viele verwunderte Blicke nach oben. Zu sehen – und vor allem auch zu hören – war ein Helikopter, der mit halben Bäumen an der Seilwinde geflogen kam. Wer Zeit hatte, ging ins Freie und schaute bei der spektakulären Aktion zu, die bei der WSB-Station Obermuhen begann.
Nur per Helikopter möglich
Den Eschen geht es nicht gut. In Europa grassiert ein Pilz, der die Bäume ernsthaft bedroht. So auch in Muhen. Entlang der Suhre stehen zahlreiche ältere Exemplare. Viele davon sind von der «Eschen-Welke» befallen. Das Forstamt war gezwungen, eine Baumfäll-Aktion zu lancieren.
Förster Urs Gsell erklärt, weshalb dafür der Helikopter aufgeboten wurde: «Insgesamt neun Bäume können wir nicht auf traditionelle Art fällen, sie stehen zu nahe an der WSB und an Gebäuden; hier bei der WSB-Station Obermuhen stehen sie zu nahe an der Schreinerei und einem weiteren Gebäude, dann kommt der Heli auch beim FC-Clubhaus und an der Ecke Altersheim/Bauamt nochmals zum Einsatz.» Aufgeboten war ein Spezialheli der Firma Rotex Helicopter AG aus der Innerschweiz mit einem vielköpfigen Team von absoluten Profis. Schon am Vortag kletterten die Rotex- Leute auf die Bäume und legten Seile um die Stämme, damit diese dann per Helikopter in die Höhe gehoben werden konnten.
Ziemlich gefährlicher Job
Mitten im Baum steht angeseilt ein Rotex-Forstarbeiter mit der Kettensäge. Wenn der Heli über ihm ist, sägt er den Stamm an der zuvor markierten Stelle durch. Der heikelste Moment ist, wenn sich der durchgesägte Stamm löst. Da muss das Zusammenspiel zwischen dem Piloten und dem Team perfekt stimmen. In Muhen ging alles gut. Nach zwei Stunden war die spektakuläre Aktion beendet. Feierabend hatte das Heliteam dann aber noch lange nicht. Sie flogen direkt weiter nach Aarau für einen ähnlichen Einsatz am Hungerberg. Das clevere daran: Die beiden Forstämter haben die Helikopter- Firma gemeinsam gebucht und sich damit die teuren Anflugskosten teilen können.