WM-Bronze für Roth, WM-Silber für Stirnemann
Der Kölliker Joel Roth holt an der Mountainbike-Weltmeisterschaft Bronze im Rennen der U23, im E-Bike-Rennen der Frauen gewann die Gränicherin Kathrin Stirnemann in ihrem erst zweiten E-Bike-Rennen auf Anhieb Silber.
Medaille angesagt, Medaille gewonnen. Joel Roth ist einer, der vor einem Rennen klar und offen formuliert, was er anstrebt – und der dann konsequent umzusetzen versucht, was er sich vorgenommen hat. Am Freitag hat der Kölliker Mountainbiker an der Weltmeisterschaft im österreichischen Leogang einmal mehr bewiesen, dass er am Tag X seine Bestform abrufen kann. Das Resultat: WM-Bronze für den 21-Jährigen in der Kategorie U23.
Dass die Strecke schlammig war, weil es die ganze Nacht stark geregnet hatte, hinderte den Kölliker nicht daran, ein hohes Tempo anzuschlagen. Nur den Briten Thomas Pidcock und den Amerikaner Christopher Blevins musste er früh ziehen lassen. «Ich fühlte mich von Anfang an sehr gut», sagt Roth, der sich in der Startrunde an sechster Stelle positionierte und auf seine Chance lauerte. «Als ich spürte, dass ich noch aufdrehen kann, fuhr ich nach vorne.»
Selten sehr euphorisch
Roth kämpfte sich aufmerksam, aber mit dem notwendigen, gut dosierten Risiko durch den Parcours. «Ich dachte, ich könnte die Lücke zu Pidcock und Blevins zufahren», blickt der Schweizer-U23-Meister auf das WM-Rennen zurück. «Aber ich hatte keine Chance gegen die beiden.» So kam Roth als Dritter ins Ziel und durfte sich über Bronze freuen. Der Aargauer ist aber einer, der selten in Euphorie ausbricht – nicht einmal, wenn er eine WM-Medaille gewinnt. Nach dem Rennen analysierte er kurz und knapp: «Blewins und Pidcock konnte ich echt nicht schlagen, aber ich habe für mich das Maximum herausgeholt und darf zufrieden sein.» Natürlich hätte er Gold oder Silber auch genommen, fügte er an. «Aber Bronze ist okay, ich habe mir eine Medaille als Ziel gesetzt, und die habe ich.»
Im Cross Country Rennen der Männer über 22,5 km belegte der Gränicher Matthias Stirnemann mit 5.50 Minuten Rückstand, auf den Sieger Jordan Sarrou aus Frankreich, Rang 28.
Wechsel in die E-Bike-Kategorie
Ein Schlammrennen der eher ungewohnten Art hatte auch Kathrin Stirnemann im WM-Rennen der Kategorie E-Bikes zu bewältigen. Die Gränicherin startete erst zum zweiten Mal in dieser Sparte, in der die Räder maximal bis 25 km/h unterstützend helfen dürfen. Stirnemann kam gut weg und lag nach der ersten Runde auf Platz zwei hinter der amtierenden Weltmeisterin und Landsfrau Nathalie Schneitter. «Es war mit diesem tiefen und schmierigen Untergrund äusserst schwierig, die Power meines E-Bikes zu zügeln», sagte die Gränicherin im Ziel. Hinter der Französin Melanie Pugin, welche aus der Enduroszene bekannt ist, wurde Stirnemann mit rund 30 Sekunden Rückstand Vize-Weltmeisterin. «Dieses Resultat macht mich stolz», sagt Stirnemann, bevor sie zur Dopingkontrolle abkommandiert wurde. Bronze ging an Nathalie Schneitter.